Igel – (un)bekannte Gartenbewohner

Zur Zeit passiert es immer wieder…man kann mit etwas Glück kleine stachelbewehrte Gesellen durchaus auch mal tagsüber über Gehwege oder durch Gärten streifen sehen, dringend auf der Suche nach Nahrung, Nahrung und nochmals Nahrung. Diese Suche gestaltet sich mittlerweile aber durchaus sehr schwierig für die jungen Stachelhäuter, denn naturbelassenes Erdreich, wilde, naturnahe Gärten mit einem reichen Angebot an Insekten und Verschlupfmöglichkeiten gibt es mittlerweile viel zu selten. Dichte Zäune, Schottergärten und englische Rasenflächen mögen für das eine oder andere menschliche Auge wohl apart wirken, sind es für einen Igelmagen kurz vorm Winterschlaf aber gar nicht.

Wenn er aber Glück hat, dann trifft das hungrige Igelchen auf einen Zweitklässler der Grundschule Schopfloch. Die wissen nämlich seit ihrer Igel-Exkursion bestens Bescheid, wie man einem Igel in Not über den Winter helfen kann, falls Not am Igel sein sollte.

Mitte Oktober besuchte die Natur-Pädagogin Karin Brenner zu diesem Thema unsere beiden zweiten Klassen. In den jeweiligen Klassenzimmern kamen die Schülerinnen und Schüler dem Heckenbewohner Igel dann zuerst mit allen Sinnen nahe: Frau Brenner erzählte viel Wissenswertes und beantwortete die zahlreichen Fragen, es gab tolle Bilder zu bewundern, auch solche die sehr zum Nachdenken anregten. Das Highlight waren aber die Modelle, die Frau Brenner mitgebracht hatte. So konnten die Kinder mit viel Fingerspitzengefühl die Igel von der Geburt bis zum Erwachsenenalter „nachfühlen“. Filz und Pflanzenmaterial imitierten die Igelbabies in den unterschiedlichsten Größen. Auch ein echtes Igel-Modell durfte befühlt werden. Das war auch die erste Kinderfrage gewesen: Wie stachelig ist denn ein Igel eigentlich?

Sehr interessant waren auch die Informationen über die Ernährung des Igels: er ist ein reiner Insektenfresser, auf Würmer und Schnecken weicht er nur aus, weil unsere Welt ihm kaum mehr Insekten bietet. Auch Katzenfutter an hungernde Igel zu verfüttern ist keine gute Idee, das enthaltene Gelee schadet seiner Verdauung. Aber ungewürzt gebratenes Hackfleisch und Rührei, das hilft, einfach unsere Zweitklässler fragen!

Natürlich ging es dann auch raus in die Natur an den Waldrand, denn ist der Igel erst satt, braucht er natürlich ein geeignetes Plätzchen für seinen Winterschlaf. Auch da gibt es einige Dinge zu beachten: wie groß der Eingang einer Igelburg beispielsweise höchstens sein darf. Fuchs und Marder sollen nämlich nicht hineinkommen können. Welche Schichtung aus Ästen, Zweigen und Laub gut gegen Wind, Regen und Schnee ist und vieles mehr. Mit großem Eifer errichteten die Kinder dann ihre Igelburgen.

Mittlerweile befinden sich mindestens drei neue Igelburgen im Wald hinter der Schule! Wir wünschen uns nun viele Igel, die Freude und Nutzen daran haben! ……und natürlich darf auch daheim gerne weitergebaut werden! Die Igel danken!